Dr. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, freut sich „ganz besonders über dieses Projekt. Denn es gibt immer noch einen weitverbreiteten Glauben in unserem Land, dass die Bekämpfung des Antisemitismus die Mehrheit der Bevölkerung nichts anginge. Zum einen, weil sie nicht betroffen sei, und zum anderen, weil es im Zweifelsfall jedenfalls nicht ihre Aufgabe sei, hiergegen aktiv zu werden. Deshalb ist es so wichtig, das Bewusstsein hierfür zu stärken.“
Die Kampagne startet im Januar 2021 bundesweit und ökumenisch. Kernstück werden Plakate für jeden Monat sein, die anhand von Festen und Traditionen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede der beiden Religionen benennen und in den Gemeinden aufgehängt werden können. Ein QR-Code auf den Plakaten führt zu einer Website, auf der die Themen aufgearbeitet werden.
Entstanden aus einer Initiative der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), hat sich die Kampagne zu einem deutschlandweiten ökumenischen Projekt entwickelt, das von der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz aufgenommen wurde und unterstützt wird.
Bischof Dr. Ulrich Neymeyr (Erfurt), Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der Deutschen Bischofskonferenz, bekräftigt daher: „Diese theologische Einsicht hat politische Konsequenzen. Seit einigen Jahren nimmt der Antisemitismus in Deutschland wieder zu. Das darf uns nicht gleichgültig lassen. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Juden beleidigt oder angegriffen werden. Und wir dürfen nicht weghören, wenn über Judenwitze gelacht, wenn über eine angebliche jüdische Weltverschwörung schwadroniert oder wenn der Staat Israel dämonisiert wird. Papst Franziskus hat es auf die prägnante Formel gebracht: ,Ein Christ kann kein Antisemit sein!‘ Ich füge hinzu: Es ist die Pflicht von uns Christen, jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegenzutreten.“
Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD, schließt sich dem an: „Gerade jetzt ist es so wichtig, dass wir Zeichen gegen den wieder neu anschwellenden Antisemitismus setzen. Und die Kampagne dient genau diesem Ziel in hervorragender Weise. Es muss deutlich werden, dass Antisemitismus Sünde ist und allem widerspricht, wofür das Christentum steht.“
(Zitatende – Quelle:https://www.ekd.de/evangelische-und-katholische-kirche-stellen-kampagne-gegen-60769.htm)
Den Livestream der Pressekonferenz können Sie über den Youtube-Kanal der EKBO nachhören und -sehen: https://www.youtube.com/watch?v=99QL7cb-5oI
- Pressemitteilung Evangelische und katholische Kirche stellen Kampagne gegen Antisemitismus vor (pdf: 93,89 KB)
- Statement Video-Botschaft Heinrich Bedford-Strohm (pdf: 66,65 KB)
- Statement Video-Botschaft Ulrich Neymeyr (pdf: 23,29 KB)
Download der Plakatmotive
„#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“