Erklärung des Runden Tisches der Religionen in Deutschland
zum „Tag der Religionen in Potsdam“ am 25. Oktober 2022
Klimawandel – eine Herausforderung auch an die Religionen!
Die aktuelle Weltlage lässt keinen Zweifel mehr daran, dass die Beherrschung des
Klimawandels eine der größten Herausforderungen der gegenwärtigen Menschheit ist.
Während längst Einvernehmen darüber besteht, dass nur gemeinsame, weltweite
Anstrengungen eine drohende Klimakatastrophe abwenden können, treibt die derzeitige
geopolitische Entwicklung Spaltungstendenzen und Vertrauensverlust voran und lässt
schwere Rückschläge in den bisherigen Bemühungen um die erforderliche Kontrolle der
Klimaerwärmung befürchten. Die in zwei Wochen erwartete Klimakonferenz in Sharm El
Sheikh (COP27, 6.-18. Nov. 2022) findet unter schwierigen Bedingungen statt. Dabei ist ein
entschiedenes Handeln der Weltgemeinschaft gegen die globale Erderwärmung notwendiger denn je.
Wir, der „Runde Tisch der Religionen in Deutschland“, erkennen die gewaltige ethisch-
moralische Verantwortung, die besonders auch die Religionen dieser Welt fordert. Jeder
Einzelne, gleich welchen Glaubens oder welcher Weltanschauung, ist dabei gefordert,
besonders aber die Verantwortungsträger. Wie kann es uns sonst gelingen, eine Zukunft in
Gerechtigkeit und – nach dem gemeinsamen Verständnis aller Religionen – im Einklang mit
der Natur und Mitwelt zu bauen, die uns je nach Glaubensrichtung anvertraut wurde oder für die wir mitverantwortlich sind? Wie können wir diese Welt für die nach uns kommenden
Generationen erhalten, wenn wir die Klimakrise nicht als gemeinsame drängende Aufgabe der ganzen Menschheit und für deren Fortbestehen begreifen?
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Mike Schubert und im Zusammenwirken mit den lokalen interreligiösen Initiativen konnte der diesjährige „Tag der Religionen“ in Potsdam stattfinden, dem Sitz international beachteter Klimainstitutionen. Für die Abschlussveranstaltung im Potsdam-Museum konnte Prof. Dr. Ottmar Edenhofer (Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung) gewonnen werden, um die Folgen des Klimawandels und Strategien zu seiner Begrenzung sowie die Verantwortung der Religionen in der Postmoderne in den Blick zu nehmen. Als Religionsgemeinschaften in Deutschland sind wir bereit, unseren Beitrag zur Überwindung der Klimakrise zu leisten. Gleichzeitig begrüßen wir die vielfältigen lokalen Initiativen, die unter dem Motto „Potsdam.Klima.Zukunft“ bereits seit August ein in der Stadtgesellschaft sichtbares Zeichen gesetzt haben.
Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland setzt sich zusammen aus
Repräsentanten/innen der großen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Die zweimaligen jährlichen Treffen dienen der gegenseitigen Information sowie der Vorbereitung eines Tages der Religionen in einer deutschen Großstadt.
Näheres siehe: www.runder-tisch-der-religionen.de