Gedenken an den 7. Oktober 2023 und die Folgen – Gebete und Stellungnahmen

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Wie einsam

Weh, wie einsam saß
Nir Oz, voller Blut,
Sderot, einer Witwe gleich,
eine geschundene Stadt, wer hielt ihr die Treue?
Weh, wie einsam sah.
Im Schutzraum
Eine Familie, und noch eine,
und noch eine, und noch.
Weh, wie einsam saßen
Die alles sehenden Frauen auf ihren Beobachtungsposten,
doch niemand hörte ihnen zu
und Hilfe gab es nicht.
Weh, wie einsam waren
Die jungen Frauen und Männer,
sich versteckend in Sträuchern und Gräben,
ihr Tanzen endete abrupt,
aber wer wird sie retten?
Weh, wie einsam saßen
Die entführten Geiseln,
und noch immer sitzen sie dort:
120 Männer und Frauen, Alte und Kinder.
Sie weinen und klagen in der Nacht,
Tränen auf ihren Wangen,
und da ist niemand, der sie tröstet.

(Nurit Hirschfeld-Skupinsky; Deutsche Übersetzung: Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg)

Mit vielen unmittelbar Betroffenen gedenken wir der Opfer des menschenverachtenden Terroranschlags am 7. Oktober 2023 und der Opfer der daraus erwachsenen, kriegerischen Eskalation im Nahen Osten. Wir beten für neue Anläufe zur Befreiung der Geiseln, für einen Waffenstillstand und eine Wiederaufnahme von Gesprächen in der Perspektive friedenschaffender, gerechter Vereinbarungen.

Religions for peace, Deutschland hat Gebete und Texte für ein interreligiöses Trauergebet zum 7. Oktober und den Folgen zusammengestellt, die Sie und Ihr hier finden können.

Auch die Ev. Kirche von Westfalen hat eine Liturgie zu diesem Anlass herausgebracht:
s. hier.

Die Ev. Kirche von Westfalen hat ebenfalls eine sehr besonnene Stellungnahme zum 7. Oktober veröffentlicht, die wir hier ebenfalls dokumentieren: Stellungnahme EKvW, Jahrestag 7.Oktober

Als Hintergrund zur Situation in Israel – insbesondere für Christinnen und Christen – dokumentieren wir im Folgenden eine Statement des orthodoxen Patriarchen von Jerusalem Pizzabella am 25.09.2024: Statement von Patriarch Pizzaballa zur Situation im hl. Land