Rabeya Müller – Erste weibliche Imamim und Pionierin eines liberalen Islam in Deutschland gestorben

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Porträt von Monika Lassleben

Zusammen mit vielen Akteuren im interreligiösen Dialog und insbesondere in der liberal-muslimischen Community trauern wir um Rabeya Müller. Sie starb am 19. Februar nach langer schwerer Krankheit, begleitet von ihren Angehörigen und Vertrauten, im Hospiz St. Hedwig in Köln.

Rabeya Müller hat jahrzehntelang den christlichen-islamischen Dialog in Deutschland mitgeprägt und sich insbesondere für ein liberales Verständnis des Islam stark gemacht. Darüberhinaus hat sie wichtige Beiträge zum Konzept eines islamischen Religionsunterrichts – u.a. in Form von Schulbüchern – geleistet und sich unermüdlich für die Rechte von Frauen im Islam und in anderen Religionen eingesetzt. Besonders beeindruckt hat schließlich auch ihr Einsatz für eine feinsinnige, gemeinsame Auslegung heiliger Schriften in der Veranstaltungsreihe „Schrift-Gespür“ in der Melanchthon-Akademie in Köln.

Rabeya Müller hat jahrelang auch im Vorstand von INTR°A mitgearbeitet und wichtige Impulse für ein besseres Verständnis des Islam, die Gestaltung des christlich-islamischen Dialogs und eine interreligiös-pluralistische Religionspädagogik gegeben.

Sie wird uns und der ganzen Dialogarbeit in Deutschland sehr fehlen!
Dies wurde auch am 22. Februar bei dem Totengebet anlässlich ihrer Beerdigung in Köln deutlich, zu dem sich zahlreiche Freund:innen und Weggefährten eingefunden hatten.
Wir denken an Rabeyas Angehörige und wünschen ihr Frieden in dem Gott, von dem sie vielen von uns so eindrücklich und warmherzig erzählt hat!

Einen ausführlichen Nachruf von Rabeyas guter Freundin und Weggefährtin Lamya Kaddor
finden Sie/findet ihr hier.

Für INTR°A – Achim Riggert