Einführung von INTR°A (Achim Riggert):
Der Autor und langjährige Protagonist des christlich-hinduistischen Dialogs Martin Kämpchen, der seit Jahrzehnten vor allem in Indien lebt (Infos zu seiner Biographie s. hier ; eine Liste seiner Schriften s. hier), entfaltet in diesem Beitrag aus seiner persönlichen Perspektive einige Grundzüge des vom Hinduismus geprägten, indischen Denkens. Er konzentriert sich dabei vor allem auf einige Charakteristika der Religiösität der eher bildungsfernen Majorität der indischen Bevölkerung, die sich von westlich geprägtem Denken signifikant unterscheiden. Er lädt den Leser damit ein, sich auf dieses Denken einzulassen und es besser zu verstehen und wertzuschätzen. Dieses weisheitliche Denken stellt ein wichtiges Korrektiv für das primär dualistisch und rational geprägte Denken in der westlichen Welt dar, auch wenn diese Denktradition und Prägung in der sehr breit gefächerten, hinduistischen Gelehrsamkeit keineswegs unbekannt ist.
Link zum Beitrag: Kämpchen, Martin, Der Hinduismus. Eine persönliche Einführung
Kämpchen lebt seit über 40 Jahren hauptsächlich in Indien und hat einen Großteil seines Lebens der Vermittlung und Interpretation indischer Kultur und Religion für Menschen in Deutschland und Europa gewidmet. Nach dem Studium u.a. von Germanistik und Philosophie hat er in Indien noch einmal vergleichende Religionswissenschaft studiert und eine Promotion über Ramakrishna und Franz von Assisi geschrieben. 1980 wurde er in der westbengalischen Kleinstadt Shantiniketan, der einstigen Wohn- und Wirkungsstätte Rabindranath Tagores, ansässig. Kämpchen hat Werke Tagores und Ramakrishnas aus dem Bengalischen ins Deutsche übersetzt, Svami Vivekananda übersetzte er aus dem Englischen. Daneben veröffentlichte er als Autor oder Herausgeber Sachbücher über indische Kultur, insbesondere über die Literaturen Indiens, und indische Religionen. Kämpchen veröffentlichte Tagebücher, Erzählungen, einen Roman, Anthologien und Essays in Deutschland. Er ist der Herausgeber der neunbändigen wissenschaftlichen Buchreihe „Klassiker der östlichen Meditation/Spiritualität Indiens“ (Zürich 1986–1992). Er schreibt regelmäßig für das Feuilleton der FAZ und hat bereits zahlreiche wichtige Preise für seine Arbeit bekommen. Weitere Informationen zu Kämpchen und einzelne Beiträge von ihm s. auf unserer Homepage www.interrel.de unter der Rubrik „christlich-hinduistischer Dialog“.
Für seine wichtigen Beiträge zum christlich-hinduistischen Dialog und zur Verständigung zwischen Indien und der westlichen Welt wird er in diesem Jahr 2021 mit dem INTR°A-Projektpreis für die Komplementarität der Religionen ausgezeichnet.