Die Bedeutung der Toleranz im interreligiösen Dialog und in der interreligiösen Begegnung
von Manfred Rompf
In dem Aufsatz, den wir hier veröffentlichen, behandelt Manfred Rompf, ev. Pfarrer im Ruhestand, die Bedeutung der Toleranz für die interreligiöse Verständigung. Rompf geht dabei von einem weit gefassten Toleranzbegriff aus, der Akzeptanz und Anerkennung einschließt.
Manfred Rompf, der in Essen lebt und wirkt, ist einer der Pioniere der Neubelebung von Meditation und Kontemplation in Deutschland. Er gibt seit 50 Jahren Kurse in Meditation und Kontemplation, in die auch Impulse aus dem Zen einfließen (https://www.meditation-essen.de/). Vor knapp 10 Jahren hat er eine eigene Schule der Kontemplation begründet, die „Essener Schule der Kontemplation“ (Essener Schule d. Kontemplation). Seit über 25 Jahren verbindet Manfred Rompf seine spirituelle Arbeit mit dem Bemühen um interreligiöse Verständigung, insbesondere mit Muslimen. Er gestaltet seit Jahren meditative, interreligiöse Gottesdienste mit Angehörigen anderer Religionen (s. dazu das Bild zu diesem Beitrag).
Manfred Rompf selbst fasst seinen Beitrag, der erstmals 2017 in der Zeitschrift „Bewusstseinswissenschaften –Transpersonale Psychologie und Psychotherapie“ (Ausgabe 2) unter dem oben angegebenen Titel veröffentlicht wurde, folgendermaßen zusammen:
„Toleranz und Akzeptanz gehören in der interreligiösen Begegnung zusammen. Religiöse Toleranz ist die gegenseitige Achtung des Glaubens der anderen und der Religionen untereinander. Ohne Toleranz sind ein echter Dialog und eine friedliche Begegnung nicht möglich. Jesus hat religiöse Toleranz gelebt und gelehrt. Gründe religiöser Intoleranz sind besonders Bibelworte, die den Glauben an Jesus Christus absolut setzen und die Deutung des Kreuzestodes Jesu als Sühneopfer für die Sünden der Menschheit voraussetzen. Wenn der Kreuzestod Jesu zur Vergebung der Sünden nicht erforderlich ist, weil Gott selbst Liebe ist, oder anders gesagt, seine Liebe so groß und bedingungslos ist, dann fällt der Absolutheitsanspruch des Christentums von selbst weg. Worte der Heiligen Schriften –besonders die verbindlichen wie Bibel und Koran – sind auf ihren Kern hin, nämlich auf die Liebe und Barmherzigkeit, zu überprüfen und zu interpretieren. Statt von Mission sollten wir heute in der Begegnung mit anderen Religionen von „dialogischer Toleranz“ sprechen. Gemeinsame Friedensgebete und Gottesdienste sind möglich und werden praktiziert als gelebte religiöse Toleranz. Schlüsselwörter: Toleranz, Akzeptanz, Dialogische Toleranz, Mission, religiöse Intoleranz, Absolutheitsanspruch, Liebe und Barmherzigkeit, interreligiöse Friedensgebete und Gottesdienste.“
Den ganzen Beitrag finden Sie hier: Rompf, Manfred, Toleranz im interreligiösen Dialog