Gott und seine viele Namen

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Mit dem Wiedererscheinen des bahnbrechenden Buches von John Hick „Gott und seine vielen Namen“ als PDF-Ausgabe wird ein wesentlicher Entwicklungsschritt in der religionspluralistischen Theologie deutschen Leserinnen und Lesern nach langer Zeit wieder verfügbar. John Hick (1922–2012) gehört zu den Protagonisten dieser theologischen Richtung, die besonders in der englisch-sprachigen Theologie beheimatet ist und in der deutschen Universitätstheologie teilweise auf erhebliche Ressentiments und Widerstände stößt.

Perry Schmidt-Leukel (Universität Münster) hat dankenswerterweise in einem aktualisierenden Nachtrag die Arbeiten von John Hick seit der Printausgabe von 2001 auf den endgültigen Stand gebracht. Damit liegt nun eine umfassende Übersicht zum Gesamtwerk dieses wohl weltweit bedeutendsten religionspluralistischen Theologen vor.

Wie immer wieder Äußerungen aus den Kirchen und der theologischen Wissenschaft zeigen, ist die Debatte, die die religionspluralistischen Theologen angestoßen haben, kein Streit im Elfenbeinturm der Theologie, sondern betrifft ganz wesentlich das Verständnis und die Begegnung mit anderen Religionen bis hin in die Praxis vor Ort. Die Basis solcher Begegnungen im Sinne bedarf der gegenseitigen Akzeptanz im Sinne von Gleichwertigkeit (nicht Gleichartigkeit) der Religionen. Sie sind schließlich alle in unterschiedlicher Weise auf dem Weg zur endgültigen Wahrheit und zum Heil.

Die 1990 gegründete Interreligiöse Arbeitsstelle (INTR°A) sieht darum im Dialog „auf Augenhöhe“ eines ihrer wesentlichen Aufgabengebiete. Sie versteht sich als ein Forum des religiösen Pluralismus, nicht im Sinne der Beliebigkeit, sondern um Grenzüberschreitungen zu ermöglichen und Hoffnungen auf Frieden wenigstens ansatzweise wahr werden zu lassen. INTR°A versucht darum, das Bewusstsein von Toleranz und Versöhnung zwischen den Religionen umfassend zu fördern. John Hick wird dabei ein weiter zu hörender Wegbegleiter sein. Es wäre schön, wenn im Sinne dialogischer Herausforderung „Gott und seine vielen Namen“ in die aktuelle Diskussion verstärkt mit einbezogen würde.

Reinhard Kirste, im Sommer 2012

Das Buch können Sie hier lesen: Hick, Derselbe Gott

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