Konflikttransformation als Weg zum Frieden – Christliche und islamische Perspektiven

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Reinhold Bernhardt, Hansjörg Schmid (Hg.): Konflikttransformation als Weg zum Frieden. Christliche und islamische Perspektiven (Beiträge zu einer Theologie der Religionen, Band 18), Zürich: Theologischer Verlag Zürich, 2020, 273 S.

Religionen, insbesondere Christentum und Islam, haben sich in ihrer Geschichte hinsichtlich Krieg und Frieden als ambivalent erwiesen: Sie haben einerseits immer wieder Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen befördert, andererseits auch Frieden und Versöhnung in konkreten Auseinandersetzungen gestiftet. Der angezeigte Band will letzteres stark machen und Religionen insbesondere als mögliche Ressourcen für Konflikttransformation ins Auge fassen. Er nimmt dazu friedensethische Ansätze aus Islam und Christentum auf und beleuchtet sie anhand neuer Konzepte der Konflikttransformation. Im einzelnen gehen die Autoren der Beiträge dazu folgenden Fragen nach (s. Buchankündigung): “Wie können religiöse Ressourcen dazu beitragen, religiöse, aber auch soziale und politische Konflikte kon­struktiv zu bearbeiten? Wo sind diese Ressourcen zu finden und wie können sie angewendet werden? Welche Rolle können die religiösen Akteure und Akteurinnen und Gemeinschaften, aber auch die geistigen Quellen und Überlieferungen der Religionen sowie ihre spirituellen und kommunikativen Praxisformen bei der Konflikttransformation spielen?”
Der Band beschränkt sich dabei nicht nur auf die Darstellung und Erörterung theoretischer Grundlagen (“Interdisziplinäre Grundlagen”, “Biblische und Koranische Perspektiven” sowie “Systematische Reflexionen”), sondern bietet auch konkrete Fallstudien zu einzelnen Konflikten und der Rolle von Religionen in ihnen in Bosnien-Herzigowina und Afrika.
Insgesamt ein wichtiger Beitrag, der frühere Studien von Markus Weingardt, der auch einen Beitrag beigesteuert hat, u.a. weiterführt – insbesondere hinsichtlich islamischer Perspektiven.