Verbunden in Anteilnahme und Solidarität und mit voller Unterstützung geben wir hier die aktuelle Erklärung zum Krieg in der Ukraine von “Religions for Peace” weiter:
Religions for Peace
Erklärung zum Ukraine-Konflikt, 28. Februar 2022
Vereint in aller unserer Verschiedenheit, sind wir, jedes Mitglied von Religions for Peace weltweit, verbunden darin, dass wir in unsere Gebete und unsere Anteilnahme alle hineinnehmen, die von dem jüngsten sinnlosen Kreislauf an Gewalt und Konflikt in der Ukraine betroffen sind.
Als eine Organisation, die in den tiefsten religiösen Friedensüberzeugungen, die es in allen
Glaubenstraditionen gibt, gegründet ist, verurteilen wir ausnahmslos jegliche Form der Gewalt. Wir wissen in unseren Herzen und mit unserem Verstand – und auf Grund bitterer Erfahrungen –, dass bewaffneter Konflikt niemals positive Ziele erreichen kann.
Wir verurteilen jeden Versuch, vermeintlich Religion zu verteidigen und das als Vorwand für einen Krieg zu gebrauchen.
Wir beten mit all unserer Kraft für jede einzelne Person, die in diesen Konflikt involviert ist.
Wir beten für die Kinder, die Frauen und die Männer, die getötet und verletzt werden und die aus ihrer Heimat fliehen in schierer Verzweiflung über das, was geschehen ist. Wir appellieren an alle Seiten, einen humanitären Korridor für eine sichere Evakuierung der Zivilisten zu garantieren und dringend nötige Hilfe verteilen zu können.
Wir bitten für die Bürger der Ukraine und Russlands, die ohne jegliches eigene Verschulden geistlich und materiell über Jahrzehnte hin leiden müssen. Gewalt bringt Gewalt hervor, und sie brauchen viel Unterstützung, um sich von der Furcht, der Unsicherheit, der Bitterkeit und dem Trauma zu erholen, die unweigerlich dem gewaltsamen Konflikt folgen.
Wir beten für unsere Brüder und Schwestern in der Russisch Orthodoxen Kirche, dem Ukrainischen Rat der Kirchen und den religiösen Organisationen (UCCRO), dem Interreligiösen Rat in Russland (ICR), für die Gläubigen in ihren religiösen Denominationen und für die Menschen in jeder Religion in dieser Region, und rufen sie auf, sich den fundamentalen Sinn und die Natur der Religionen zu vergegenwärtigen und aufzustehen und einzutreten für den Frieden.
Wir beten für die politischen Führer. Wir hoffen aus ganzen Herzen, dass sie lange genug innehalten, um sich den Sinn und die Güte ihrer Humanität und den einzigartigen Wert jedes einzelnen menschlichen Lebens auf dem Planeten ins Bewusstsein zu rufen. Wir rufen sie auf, sich die von ihnen beschworene Verpflichtung vor Augen zu führen, das Leben jedes Menschen unter ihrer Führung zu schützen, und unverzüglich die sinnlose Gewalt zu beenden.
Wir beten für all diejenigen in der ganzen Welt, die gegen diesen Krieg aufstehen und ein sofortiges Ende dieses Krieges fordern.
Als eine Organisation, die sich dem Frieden und dem Wohlergehen von Jedem und Jeder widmet, bekräftigt Religions for Peace die Überzeugung, dass der Einsatz für eine gewaltfreie Lösung ein Ausdruck der von uns allen geteilten Verpflichtung für einen gerechten und nachhaltigen Frieden ist.
In Treue zu unserer tief verankerten Überzeugung, dass wir als Glaubensgemeinschaften zusammenarbeiten müssen, um den Verletzlichsten zur Seite zu stehen,
wird der multireligiöse Hilfsfond von Religions for Peace zu Vorschlägen aufrufen, wie interreligiöse Initiativen denen helfen können, die auf Grund des Konflikts ihre Heimat verlassen müssen. Wir rufen auch andere religiöse und zivilgesellschaftliche Organisationen auf, gemeinsame Aktionen zu unterstützen, um die zu schützen, die unter diesem Krieg leiden.
Übersetzung: Johannes Lähnemann (eine Ergänzung u. Abwandlung von INTR°A)
Englische Originalfassung:
Religions for Peace
Statement on the Ukraine Conflict, 28 February 2022
United in the dignity of our diversity, every member of Religions for Peace from across the world sends their prayers and love to all those caught up in the latest senseless round of violence and conflict currently taking place in Ukraine.
As an organization founded on a deep religious conviction for peace, inherent in all our traditions, we unreservedly reject any form of violence. We know in our hearts and minds, and from bitter experience, that violent conflict can never result in any positive outcomes.
We reject the invocation of defending religion or tradition as a pretext for war.
We pray with all our strength for every single person involved in the conflict.
We pray for the children, women and men who have been killed and injured, and who are fleeing from their homes in sheer terror at what has happened. We appeal to all parties to help guarantee a humanitarian corridor for the safe evacuation of civilians and the delivery of much needed aid.
We pray for the citizens of Ukraine and Russia, who through no fault of their own will now suffer both spiritually and materially for decades to come. Violence breeds violence, and they will need much support to recover from the fear, insecurity, bitterness, and trauma that inevitably follows violent conflict.
We pray for our brothers and sisters in the Russian Orthodox Church, the Ukrainian Council of Churches and Religious Organizations (UCCRO), the Interreligious Council of Russia (ICR), the believers of their religious denominations, and for people of every religion in the region, and call on them to remember the fundamental purpose and nature of all religions and stand up and speak out for peace.
We pray for the political leaders. We hope with all our hearts that they pause long enough to recall the essence and goodness of their humanity, and the preciousness of every single human life on this planet. We ask them to remember their sworn duty to protect the lives of every human being under their leadership, and immediately cease this senseless violence.
We pray for all those around the world who have come out to protest this war and to demand an immediate end to this violence.
As an organization dedicated to peace and the prosperity of everyone, Religions for Peace reaffirms its belief that advocating for a non-violent resolution to this crisis is an expression of our shared spiritual commitment to a just and sustainable peace.
Continuing our commitment to deeply held, shared beliefs in the obligation to collaborate as faith communities to support the most vulnerable, the Multi-Religious Humanitarian Fund of Religions for Peace will call for proposals to support interfaith initiatives that provide aid to those displaced by conflict. We call on other religious and secular civil society organizations to support collaborative action to protect those who are harmed by war.
Over half a century of multi-religious collaboration worldwide.
Weitere Informationen zu Religions for Peace s. religionsforpeace-deutschland und religions for peace international.
Auch die europäische Buddhistische Union (EBU) und die Deutsche Buddhistische Union (DBU) rufen zu gemeinsamen Aktionen und Spenden auf: Aufruf EBU und DBU