Perry Schmidt-Leukel: Wahrheit in Vielfalt. Vom religiösen Pluralismus zur interreligiösen Theologie
Aus dem Englischen von Monika Ottermann. Bearbeitet und autorisiert von Perry Schmidt-Leukel, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2019, 413 S. (with summary in english, french and spanish)
Seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat durch die Begegnungen der Religionen ein theologisches Umdenken ungeahnten Ausmaßes stattgefunden. Die Denkweisen der Ausgrenzung (Exklusivismus) oder der mehr oder minder liebevollen Vereinnahmung (Inklusivismus) wurden konsequent hinterfragt und Möglichkeiten eines religiösen Pluralismus ohne Absolutheitsansprüche aufgezeigt. Viele sind hier mutig voran gegangen und haben auf diese Weise Brücken zwischen den einzelnen Religionen gebaut. Neben anderen sei hier nur einer der wichtigsten Promotoren eines solchen religiösen Pluralismus genannt, und zwar der englische Religionsphilosoph und Theologe John Hick (1922–2012), besonders mit seinem Buch: An Interpretation of Religion (1989).
Perry Schmidt-Leukel, der viele Elemente aus John Hicks Konzept übernommen hat, geht nun noch einige Schritte weiter. Der Autor hat bereits in seinem Buch „Gott ohne Grenzen“ (2005) ahnen lassen, dass die Erkenntnisse religiöser Vielfalt in dieser Weise interreligiöse Verdichtungen und Ausweitungen benötigen. Es gilt nicht nur, die eigenen religiösen Grenzen zu überschreiten, sondern auch religiöse und interreligiöse Verflechtungen sowie Grundstrukturen zu entdecken, die die religiösen Traditionen miteinander verbinden.
Die ziemlich gängig gewordene klassische Dreiteilung von Glaubenshaltungen (exklusiv, inklusiv und pluralistisch) im Blick auf die Wahrheitsfrage nach dem Weg zum Heil reicht ihm dafür nicht mehr aus. In einer ersten Orientierung (1) entwickelt er zum weiteren Verstehen eine Art Ausschlussverfahren: Der auf Gott verzichtende Naturalismus sieht religiöse Behauptungen entweder alle als falsch an, oder sie sind nicht alle falsch. „Wenn sie nicht alle falsch sind, dann ist entweder nur eine von ihnen wahr“, das wäre Exklusivismus. „Wenn mehr als eine wahr ist, dann gibt es entweder eine alleinige Höchstform dieser Wahrheit [Inklusivismus] oder nicht, so dass einige unter ihnen gleichermaßen wahr sind [Pluralismus]“ (S. 21). Diese mehr formallogische Differenzierung wirkt wie eine Hilfestellung auf dem weiterführenden Weg des religiösen Pluralismus zu einer interreligiösen und damit auch globalen Theologie. Hier bietet sich offensichtlich ein Muster aus der Naturwissenschaft und der Natur selbst an (wie der Autor dann in Kapitel 14 dezidiert ausführt): Die einzelnen Bestandteile und das Ganze ähneln einander. Für diese Phänomene wurde durch den Mathematiker Benoît Mandelbrot (1924-2010) der Begriff Fraktal geprägt. Insgesamt eröffnen sich so faszinierende Sichtweisen auf Objekte und Formationen der Natur wie Eiskristalle, Pflanzenstrukturen, Küstenlinien usw. Mandelbrot übertrug diesen Begriff weiterführend auf Algorithmen im Sinne einer Fraktal-Theorie für die Mathematik (vgl. WELT, 17.10.2010). Fraktale zeigen eine interne Vielfalt, die sich – so Perry Schmidt-Leukel – auch innerhalb der Religionen nachzeichnen lässt. Konkret heißt das, die typologischen Unterschiede zwischen den Religionen, mit Hilfe derer wir die interreligiöse Vielfalt charakterisieren, kehren in abgewandelter Form als Unterschied innerhalb einer jeden Religion wieder. Solche strukturellen Zusammenhänge, die sich in den Religionen gleichen, fordern die Theologien heraus, diesen Gemeinsamkeiten im pluralistischen Rahmen weiter zu folgen.
Das Coverbild des Buches zeigt dazu als Anregung ein beeindruckendes Fluss-Fraktal. Die Einladung zu den renommierten Gifford-Lectures an der University Glasgow im Jahre 2015 waren für den Forscher eine außergewöhnliche Chance, bisher schon mehrfach geäußerte Thesen ausführlich einem größeren Fachpublikum vorzustellen. Diese Vorlesungen erschienen 2017 mit einer umfassenden thematischen Hinführung:
Religious Pluralism and Interreligious Theology. The Gifford Lectures – an Extended Version. Maryknoll, NY: Orbis 2017, 304 pp. Das Buch beinhaltet zuerst die Vorlesungsreihe zum religiösen Pluralismus, die Schmidt-Leukel 2014 an der chinesischen Zhejiang University hielt (= Teil I). Die Texte sind teilweise schon – allerdings meist gekürzt – veröffentlicht worden. Die zweite Vorlesungsreihe (= Teil II) über interreligiöse Theologie ist die überarbeitete Textfassung der besagten Gifford-Lectures. Diese Aufteilung ist für die deutsche Ausgabe beibehalten worden.
Teil I: Religiöser Pluralismus in der Diskussion innerhalb der Religionen
In den folgenden 6 Kapiteln geht es um den religiösen Pluralismus im Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus sowie in den chinesischen Religionen. Bei den pluralistischen Ansätzen im Christentum (2) hebt Schmidt-Leukel besonders die durch John Hick angestoßene, teilweise auch unangenehm polemische Debatte hervor. Beim Blick auf das Judentum (3) fällt die Konzeption der vielen Bundesschlüsse besonders ins Gewicht; im Islam (4) geht der Weg von der Diversität zur Universalität, verstärkt durch die islamische Mystik. Neben Mahmut Aydin, Ashgar Ali Engineer, Farid Esack u.a. tritt hier besonders Hasan Askari ins Blickfeld. Beim Hinduismus (5) wird u.a. Vivekananda leitend, während im Buddhismus (6) diese Tendenz wichtig wird: „Sowohl im Theravada- als auch im Mahayana-Buddhismus gibt es zweifellos einen starken und einflussreichen Strang, demzufolge man die buddhistischen Lehren nur als ein Floß betrachten solle, das lediglich dazu benötigt wird, den Strom des samsara zu überqueren, und so das andere Ufer des Nirvanas zu erreichen“ (S. 121f); d.h.die buddhistische Lehre ist nur ein Mittel zum Zweck, aber es gibt natürlich zu hinter-fragende buddhistische Überlegenheitsansprüche, die sich allerdings schon innerhalb des Theravada-Buddhismus durchbrechen lassen. Das hat neben J. Abraham Vélez de Vea
wohl nur Bhikkhu Buddhadasa getan hat (S. 131). Im Mahayana bezieht sich Schmidt-Leukel nicht nur auf den Dalai Lama XIV. Der Autor erwähnt neben John Makransky besonders Rita Gross (beide allerdings westliche Buddhisten). Etwas anders sieht es im Blick auf den Zen-Buddhismus aus, wie sich an Masao Abe zeigt, der über die jeweilige Fixiertheit der eigenen Religion hinausgehen will. Noch ein anderer Aspekt kommt beim Reinen-Land-Buddhismus zum Tragen, wo sogar der Amida Buddha mit Jesus identifiziert werden kann – sicher eher ein Minderheitenvotum innerhalb der buddhistischen Szene. Schließlich geht Schmidt-Leukel auf die pluralistischen Tendenzen in den chinesischen Religionen (7) ein, sowohl in ihren daoistischen wie konfuzianistischen Varianten – zugleich im Horizont und in Auseinander-setzung mit dem Buddhismus. Die Diskurse in der Vergangenheit und Gegenwart zeigen zugleich Verbindungen in den Westen, bis hin zur Tatsache, dass John Hicks Konzepte für den chinesischen Diskurs entscheidend sind. Der Autor resümiert: „Wie alle anderen in dieser Übersicht behandelten religiösen Traditionen besitzen auch die chinesischen Religionen das Potenzial zur Entwicklung eines pluralistischen Verständnisses religiöser Vielfalt, ja sie sind dem in der Vergangenheit sogar manchmal recht nahe gekommen“ (S. 168). Das chinesische Symbol von Yin und Yang bietet geradezu eine Beziehung „dynamischer Komplementarität“ (S. 169).
Teil II: Der Weg vom religiösen Pluralismus zur interreligiösen Theologie
Mit diesen „Vorarbeiten“ hat sich Schmidt-Leukel quasi den Grund gelegt, um die weitere Systematik des Bandes im Rahmen der Gifford-Lectures zu steuern. Religiöser Pluralismus ist für ihn keine Theorie „oberhalb und jenseits der Religionen“ sondern „eine Interpretation von religiöser Vielfalt“ (S. 178). Das ist der entscheidende hermeneutische Ansatz, mit dem der Teil II ( = Kapitel 8) beginnt: „Die interreligiöse Theologie führt somit zu einem besseren Verständnis des gegenseitigen Verhältnisses dieser unterschiedlichen Manifestationen der letzten Wirklichkeit in den tatsächlichen Religionen“ (S. 203). Sie ist ein Verstehensprozess der Entwicklung einer interreligiöser Theologie im Horizont von Grundverständnissen, die auf die „Einheit der Wirklichkeit“ (Kapitel 9, vgl. S. 209f) zulaufen. Dahinter steht das Muster des hermeneutischen Zirkels, das den Autor so fragen lässt: „Wird uns die interreligiöse Theologie zu einem besseren Verständnis der letzten Wirklichkeit selbst verhelfen? Wird uns die Rekonstruktion und Reinterpretation unserer Glaubensinhalte unter dem Einfluss anderer Religionen dahin bringen, in einer Weise über die letzte Wirklichkeit zu sprechen, die diese adäquater wiedergibt?“ (S. 227). Angesichts der Erkenntnis, dass es ein vollständiges Erfassen der letzten (göttlichen) Wirklichkeit nicht gibt, kann man – nach Perry Schmidt-Leukel – durch interreligiöse Theologie nicht auf ein erweitertes und vertieftes Verständnis letzter Wirklichkeit durch die interreligiöse Theologie hoffen. Möglich ist aber ein erweitertes und vertieftes Verständnis ihrer Bedeutung für die Menschheit. Dadurch lässt sich der Glaube in seinen vielen Formen besser verstehen (S. 227f). Die ganze Zielrichtung interreligiösen Theologisierens ist aber m.E. von vornherein so angelegt, dass schon einmal methodologisch Wesentliches positiv vorbereitet werden kann, und zwar in der folgenden Weise: interreligiöse Theologie – ich möchte hier sogar sagen interreligiöse Hermeneutik – klammert das Bekenntnis des eigenen Glaubens nicht aus; sie lernt nach vorn offen, also imaginativ zu sein, d.h. mit den Augen des anderen zu sehen; sie gibt sich komparativ, sie sucht also nach gegenseitiger Erhellung; und sie arbeitet dadurch konstruktiv, nämlich so, dass im Sinne eines komplementären Geschehens gegenseitige Veränderungen möglich und wirklich werden (S. 219–228).
In den Kapiteln 10-12 präsentiert der Autor das Herzstück seiner Analyse, indem er zeigt, dass die drei unterschiedlichen Bekenntniskategorien – im Islam „Prophet“, im Christentum „Sohn“ und im Buddhismus „Buddha“ selber Teile einer fraktalen Struktur bilden: Das Prophetische enthält Elemente von Inkarnation und Erwachen; die Inkarnation enthält Elemente des Prophetischen und des Erwachens; das Erwachen enthält Elemente des
Prophetischen und der Inkarnation. Dadurch wird es für Muslime, Christen und Buddhisten möglich, den Wahrheitsgehalrt im Bekenntnis der jeweils anderen zu erfassen und von ihrem eigenen Bekenntnis her zu bejahen.
Durch Thich Nhat Hanh sieht sich der Autor bestätigt. „Nach seiner Ansicht ist die Anerkennung Jesu als >Menschensohn und Gottessohn […] nicht schwer<, und er selbst realisiert sie, indem er Buddha und Christus als Manifestationen des dharmakaya auffasst“ (S. 281, dharmakaya = das wahre Wesen des Buddha, identisch mit der transzendenten Wirklichkeit, der Essenz des Universums). Da der Buddhismus im Prinzip keine Schöpfung kennt, muss Schmidt-Leukel hier den nicht ganz einfachen Versuch unternehmen, die buddhistische Kritik an einer Erschaffung der Welt und an einen göttlichen Schöpfer „abzufangen“ (Kapitel 13). Das gelingt ihm mit dem Hinweis, dass fast alle theistischen Religionen, Schöpfer und Erlöser miteinander identifizieren (S. 332). Gerade Thomas von Aquin betont, dass Gott etwas >schafft<, ohne etwas zu tun (S. 334). Alles ist schließlich auf Gott bezogen: De Deo ad Deum. Und von daher ist sowohl christlich wie buddhistisch eine anfanglose Welt denkbar – allerdings aus verschiedenen Gründen (S. 335). Angesichts des Geheimnisses der letzten Wirklichkeit sind auch alle personalen Gottesbilder nur Orientierungungshilfen angesichts einer Welt, die sowohl Unheil wie Heilserfahrung in sich birgt.
Nach diesem „Vorlauf“ ist es für Schmidt-Leukel nun möglich „eine fraktale Interpretation religiöser Vielfalt“ anzubieten (Kapitel 14). Die Theorie der Fraktale erläutert er nun grundsätzlich, indem er das Konzept von Benoît Mandelbrot vorstellt und exemplifiziert. Von dort aus geht er zu bestätigenden Beobachtungen aus der vergleichenden Religionswissenschaft und der Religionsphänomenologie. Schmidt-Leukels Dreigliederung religiöser Vielfalt: interreligiös, intra-religiös und intrasubjektiv lässt dann die Schlussfolgerung zu, „dass jede Religion auch charakteristische Merkmale anderer Religionen enthält“ (S. 353). „Das gemeinsame Thema der offenbarenden Gegenwart letzter Wirklichkeit in, durch und unter Menschen, in Verbindung mit einer Reihe entsprechender Qualitäten und spiritueller Werte, erlaubt es Muslimen, Christen und Buddhisten, wechselseitig die Motive hinter den religiösen Kategorien des Propheten, des Sohnes und des Buddhas zu verstehen, diese wertzuschätzen und von ihnen zu lernen“ (S. 357). Denkverwandte bei dieser fraktalen Hermeneutik sind ihm dabei Paul Tillich, John B. Cobb und Mark Heim. Mit sechs Beobachtungen über „Die Fruchtbarkeit der Theorie“ (S. 368ff) endet dieser umfassende Band. Schmidt-Leukel sieht diese u.a. in Folgendem: „Eine fraktale Theorie vertritt die Auffassung, dass das, was den Kulturen und Religionen gemeinsam ist, in ihrer inneren Vielfalt besteht. Diese Vertrautheit mit der Vielfalt innerhalb des jeweils eigenen religiösen oder kulturellen Umfelds bietet einen soliden Ausgangspunkt für das Verständnis von noch breiteren Formen der Vielfalt, die trotz aller Unregelmäßigkeiten genügend strukturelle Ähnlichkeit aufweisen, um ein gewisses Verständnis zu ermöglichen“ (S. 369f). Die Religionen übergreifende Herausforderung besteht also darin, dass auf Grund der Strukturen des menschlichen Geistes (nach Rudolf Otto) „die Perspektive der kognitiven Religionswissenschaft durch die Perspektive der Transzendentalphilosophie ergänzt werden“ muss (S. 372). Die Entdeckung fraktaler Strukturen in der religiösen Vielfalt verlangt nach Erklärung dieser Strukturen. Hier könnte eine transzendental-philosophischer Analyse weiterhelfen, indem sie verdeutlicht, inwieweit sich die beständig wiederkehrenden Strukturen religiöser Vielfalt aus den Strukturen des menschlichen Geistes erklären lassen (S. 372). Aber hier schließt das Buch. Es wäre spannend, in weiterführenden Debatten auszuloten, welche Annäherungen der Religionen aufgrund ihrer fraktalen Struktur in Zukunft geradezu zwingend sein müssten …
Zusammenfassung: Die inneren Ähnlichkeiten der Religionen – Chancen interreligiöser Theologie
Mit diesem grundlegenden Buch nimmt Perry Schmidt-Leukel in einer Art Klimax eine thematische Verbindung vor: Teil I ist eine Vorlesungsreihe, die er 2014 an der chinesischen Zhejiang Universität hielt. Hier geht es um die pluralistischen Veränderungen im Glaubensverständnis des Christentums sowie pluralistischen Ansätzen in den anderen großen Weltreligionen. Sie sind ein wichtiges „Vorprogramm“ für die berühmten Gifford Lectures von 2015 in Teil II, in denen er über den religiösen Pluralismus hinaus eine interreligöse Theologie entwickelt. Sie beruht auf der Übertragung der Fraktal-Theorie – abgeleitet aus der Natur, Naturwissenschaft und der Mathematik – auf die Religionen in einem globalen Kontext. Die Herausarbeitung von strukturellen Ähnlichkeiten der Glaubenstraditionen geht weit über eine vergleichende Religionswissenschaft oder eine komparative Theologie hinaus. Das nötigt aber alle Religionen gleichermaßen dazu, bestimmte bisherige Positionen von Wahrheit, Erlösung und letzter Wirklichkeit zu überprüfen, zu revidieren und neu zu interpretieren. Eine fraktale Theorie der Religionen eröffnet im Horizont weit greifender Vielfalt bisher noch nicht genutzte Möglichkeiten, eine interreligiöser Theologie zu entwickeln. Diese muss gleichzeitig die globalen Herausforderungen unserer Welt mit einbeziehen. Sie macht auch soziale und politische Trennungen fragwürdig. Es ist eine Vision, die noch auf ihre Realisierung wartet. Diese veränderten Interpretationen der verschiedenen Heilswege und des Verständnisses von „letzter Wirklichkeit“ sind eine nicht zu unterschätzende Chance, weil auf diese Weise die freundschaftliche Annäherung der Religionen auch im Sínne des Weltfriedens realen Boden gewinnen kann. Die im englischsprachigen Raum bereits voll im Gang befindliche Debatte zur Herausarbeitung einer interreligiösen Theologie in „fraktaler Weise“ wird sich gewiss bald auf den deutschsprachigen Raum ausdehnen. Perry Schmidt-Leukel hat insgesamt einen entscheidenden, bisher so nicht dagewesenen Beitrag geleistet.
English Summary: The Inner Similarities of Religions – Chances of an Interreligious Theology
Perry Schmidt-Leukel (University of Münster, Westphalia) makes with this fundamental book a thematic connection in a kind of climax: Part I is a series of lectures, which he held at the Chinese Zhejiang University in 2014. Here he deals with the pluralistic changes in the understanding of faith in Christianity and with pluralistic approaches in the other major world religions. They are an important „preliminary programme“ for the distinguished Scottish Gifford Lectures of 2015 in Part II, in which he develops an interreligious theology beyond religious pluralism. It is based on the transfer of the fractal theory – deduced from nature, science and mathematics – to religions in a global context. His elaboration of structural similarities of faith traditions goes far beyond comparative religious studies or a comparative theology. This, however requires, that all religions likewise must review, revise and reinterpret certain previous positions of truth, salvation and ultimate reality. A fractal theory of religions in the horizon of far-reaching diversity opens possibilities – not yet used – to develop an interreligious theology. This must include at the same time the global challenges of our world. It also makes questionable social and political divisions. It is a vision that is still waiting to be realized. These changed interpretations of the different ways of salvation and of the understanding of „last reality“ are a chance which should not to be underestimated, because in this way an amicable approach of the religions gains real ground, also in the sense of world peace. The debate on the elaboration of an interreligious theology in a „fractal way“, which is already in full swing in the English-speaking world, will certainly soon extend to the German-speaking regions. Perry Schmidt-Leukel has made at large a decisive, so far unprecedented contribution.
Résumé français: les similitudes intérieures des religions – chances d’une théologie interreligieuse
Avec ce livre fondamental, Perry Schmidt-Leukel (université de Münster, Westphalie) établit un lien thématique en forme d’un climax: Partie I est une série de conférences à l’université de Zhejiang en 2014. Ici, il traite des changements pluralistes dans la compréhension de la foi chrétienne et des approches pluralistes dans les autres grandes religions du monde. Il s’agit d’un important „programme préliminaire“ pour les “Gifford Lectures“, cours réputés écossais en 2015: Partie II, dans lesquels il développe une théologie interreligieuse au-delà du pluralisme religieux. Elle est basé sur le transfert de la théorie fractale – déduit de la nature, des sciences et des mathématiques – aux religions dans un contexte global. Son élaboration des ressemblances structurelles des traditions religieuses dépasse les études religieuses comparatives ou une théologie comparative. Cependant, cela exige que toutes les religions revoient, révisent et réinterprètent de la même manière certaines positions antérieures de vérité, de salut et de réalité ultime. Une théorie fractale des religions à l’horizon d’une grande diversité ouvre des possibilités – non encore utilisées – pour développer une théologie interreligieuse. Cela doit inclure en même temps les défis mondiaux de notre monde. question les divisions sociales et politiques Ainsi les divisions sociales et politiques sont aussi remis en question. C’est une vision laquelle attend toujours d’être réalisée. Il ne faut pas sous-estimer le fait que le rapprochement amical des religions gagne ainsi du terrain, y compris dans le sens de la paix dans le monde. Le débat sur l’élaboration d’une théologie interreligieuse d’une “manière fractale“, qui est déjà dans toute son ampleur dans le monde anglophone, s’étendra certainement bientôt aux régions germanophones. Perry Schmidt-Leukel y a apporté une contribution décisive, jusqu’à présent sans précédent.
Resumen español: las similitudes internas de las religiones – oportunidades de la teología interreligiosa
Con este libro fundamental Perry Schmidt-Leukel hace una conexión temática en una especie de clímax: La Parte I una serie de conferencias que dio en 2014 en la Universidad de Zhejiang, China. Trata de los cambios pluralistas en la comprensión de la fe en el cristianismo, así como de las aproximaciones pluralistas en las otras religiones principales del mundo. Son un importante „programa preliminar“ para las famosas escocesas Conferencias Gifford de 2015, en la Parte II, en las que desarrolla una teología interreligiosa más allá del pluralismo religioso. Se basa en la transferencia, de la teoría fractal – derivada de la naturaleza, de las ciencias naturales y de las matemáticas –, a las religiones en un contexto global. La elaboración de similitudes estructurales de las tradiciones de fe va mucho más allá de los estudios religiosos comparativos, o de una teología comparativa. Ello, sin embargo, requiere que todas las religiones examinen, revisen y reinterpreten, a la vez, ciertas posiciones previas de verdad, redención y realidad última. Una teoría fractal de las religiones en el horizonte de la diversidad de gran alcance abre posibilidades que aún no se han utilizado para desarrollar una teología interreligiosa. Al mismo tiempo, esto debe tener en cuenta los desafíos globales de nuestro mundo. También hace que las divisiones sociales y políticas seanpuestas en duda. Es una visión que todavía está esperando ser verificada. Estas nuevas interpretaciones de los diferentes caminos de salvación y de la comprensión de la „Realidad última“ son una oportunidad que no hay que subestimar, porque de esta manera el acercamiento amistoso de las religiones puede ganar terreno real, también en el sentido de la paz mundial. El debate sobre la elaboración de una teología interreligiosa de manera „fractal“, que ya está en pleno desarrollo en el mundo anglófono, se extenderá sin duda pronto al mundo germanófono e hispanoparlante. Perry Schmidt-Leukel ha hecho una contribución decisiva y sin precedentes.
Reinhard Kirste, Juni 2019